2021-04-12 - Das erst Mal 'gepfizert' - ab in den Urlaub
2021-04-14 - Flugbuchung
Edith's intensive Recherche nach Flügen hat sich ausgezahlt. Bei Austrian Airlines hat sie den richtigen Flug für uns gefunden.
Mussten wir im Vorjahr noch mit Flügen mit Zwischenstopp vorlieb nehmen, so sind wir froh, dass die Austrian nun zu durchaus akzeptablen Zeiten Non-Stop nach Reykjavik fliegt.
Der Flugpreis ist gegenüber dem Vorjahr auch gesunken, sodass wir zu Beginn unseres Buchungsmarathons gerne folgende Flüge gebucht haben.
2021-04-14 - Buchung Mietauto
Die Flugbuchung haben wir schnell hinter uns gebracht und so können wir uns nun gleich dem Mietwagen widmen.
Wir suchen eigentlich nur auf der Homepage von billiger-mietwagen.de. Unserer Erfahrung nach werden hier immer Autos zu einem guten Preis-/Leistungsverhältnis angeboten.
Unsere Wahl fällt schließlich auf einen Suzuki Grand Vitara 4x4. Ein 4x4 ist für Island immer eine gute Entscheidung, da die Straßenbedingungen manchmal doch etwas schlechter sind.
Durch das Hochland bzw. auf sogenannten 'F'-Straßen ('F'=Piste) würden wir auch mit einem normalen 4x4 Auto nicht fahren. Für diese Fahrten werden Autos empfohlen, die 4x4 haben, hochgestellt sind und über einen hochgezogenen Auspuff verfügen, damit man bei den üblich schlechten Straßenverhältnissen bzw. beim furten, keine Probleme bekommt.
2021-04-16 - Quartierbuchungen
Jetzt haben wir es endlich geschafft. Den ganzen heutigen Tag sind wir vor PC und Laptop gesessen um die entsprechenden Quartiere zu suchen, zu finden und zu buchen.
Wir buchen Unterkünfte immer über Booking.com. Aber wir steigen nicht direkt bei Booking über die Homepage ein, sondern melden uns zuerst bei der Cashback-Plattform MyWorld.com an und gehen von dort zu Booking.com weiter.
Das hat den Vorteil, dass man je gebuchtem Unterkunftstag ca. 2€ zurück bekommt. Klingt nicht viel, aber nach Beendigung der Buchungen haben wir doch 46€ gespart. Damit geht sich vielleicht ein Abendessen in Island aus.
Auch während der Buchungen erleben wir manche Überraschung. Bei einigen Quartieren ist der Preis niedriger wenn man über das Handy bucht. Bei anderen Hotels ändert sich der Preis im Stundentakt, sodass wir buchen, stornieren und dann wieder neu buchen.
Da bei allen Buchungen ein Storno bis knapp vor Urlaubsantritt möglich ist, werden wir auch zukünftig periodisch prüfen, ob sich die Preise ändern.
Aber schlussendlich haben wir für die 23 Nächte, die wir in Island verbringen, 14 Quartiere gebucht.
2021-04-18 - Buchen der Ausflüge
Mit leicht verkrampften Fingern beenden wir den heutigen Tag. Viele Stunden haben wir wieder im Netz verbracht um die für uns richtigen Ausflüge zu buchen.
Viele Angebote haben wir gesichtet, gecheckt und bewertet. Am Ende sind dann folgende Ausflüge übrig geblieben, die wir dann auch gebucht haben:
- Fähre: Gleich am ersten Tag benutzen wir die Fähre von Stykkisholmur bis Brjanslaekur, die wir bei Seatours gebucht haben.
- Reiten: Voriges Jahr waren wir bereits reiten. Das hat uns trotz des miserablen Wetters so gut gefallen, dass wir es heuer auch wieder bei Hesta-Sport probieren wollen.
- Walbeobachtung: Im Vorjahr beobachteten wir die Wale in Husavik und heuer wollen wir unser Glück in Hjalteyri mit WhaleWatchingHjalteyri versuchen.
-Snowmobil: Erstmals wollen wir eine Tour mit einem Snowmobil machen. Deshalb haben wir eine Tour mit Glacierjourney gebucht.
- Kajaktour: Wir sind zwar schon einige Male mit einem Kajak gefahren, aber noch nie auf einem Gletschersee zwischen Eisschollen! Darum wollen wir es heuer mit dem Veranstalter Iceguide probieren.
Thorsmörk: Ums ins Thorsmörk zu gelangen, fahren wir situationsbedingt nicht mit dem eigenen Auto, sondern mit dem öffentlichen Bus.
Lavahöhle: Schon auf unserer Hawaiireise haben wir eine Lavahöhle besucht, deshalb wollen wir auch die Raufarholshellir-Lava-Höhle besuchen.
2021-04-28 - Austrian Airlines schocken uns
Als wir heute Morgen unsere Emails gecheckt haben, waren wir sehr verwundert und noch mehr verärgert.
Von Austrian Airlines oder besser gesagt von MyHolidayAustrian haben wir ein Email erhalten, indem uns mitgeteilt wird, dass der Hinflug (von Wien nach Reykjavik) von ihnen aus storniert wird.
2021-06-17 - Der Ischias nervt - Hausarzt
Schon über eine ganze Woche schleppt sich Franz so dahin. Sein Ischias legt den ganzen linken Fuß lahm. Zuerst wurde fleißig geschmiert, doch dann lag die Hoffnung bei der Behandlung der Hausärztin.
Nun, nach 5 Infiltrationen und ebenso vielen Infusionen ist keine Besserung in Sicht. Im Gegenteil. Die Schmerzen werden nicht weniger und das Gehen wird zur Tortour.
Obwohl es schon später Nachmittag ist und die Ordination unseres Orthopäden Dr. Jagenbrein nicht besetzt ist, versuchen wir ihn zu erreichen.
Unvorsichtigerweise hat uns Dr. Jagenbrein vor längerer Zeit seine private Telefonnummer verraten. Wir rufen also diese Nummer an und er hebt auch sofort ab.
Franz schildert die Leiden des alten K. und Dr. Jagenbrein organisiert gleich für den nächsten Tag die stationäre Aufnahme ins Rudolfinerhaus.
2021-06-26 - Der Ischias nervt - Spital
Die schwarze Mercedeslimousine steht bereit, Franz lässt sich hineinfallen und wird vom Spital nach Hause gebracht.
Über eine Woche hat der Aufenthalt gedauert, aber es hat sich rentiert. Die Schmerzen sind nach unzähligen weiteren Infusionen, einigen Massagen und ein wenig Akupunktur fast verschwunden.
Nun bleiben noch 24 Stunden um den Rest einzupacken und sich abreisebereit zu machen.
Edith hat natürlich schön das Meiste gepackt und vorbereitet, sodass nur mehr Foto- und PC-Zeug für Franz zum herrichten sind.
Mit eingepackt wird auch eine große Portion Hoffnung das die Behandlung erfolgreich bleibt und auch sonst nichts unvorhergesehenes passiert.
2021-06-27 - CheckIn, Security und Lounge
So flott waren wir schon lange nicht abgefertigt.
Beim CheckIn-Schalter hatten wir das Glück, dass wir gleich als nächstes drangekommen sind. Keine fünf Minuten und wir waren fertig. Nur Pass, Impfpass und die Island-Onlineregistrierung mussten wir herzeigen und schon waren wir fertig.
Der Securitycheck ging auch schnell, denn vor uns wurde eine neue Station aufgemacht und so kamen wir dort als erstes dran. Nichts hat gepiepst und schon waren wir durch.
Danach gings zur Lounge. Diesmal mit warmen Essen. Paprikahendel! Eines unserer vielen Lieblingsessen. Hat nicht nur gut ausgeschaut, sondern auch sehr gut geschmeckt.
Kaffee und Kuchen haben das ganze positiv abgerundet. So kann es weitergehen.
2021-06-27 - Flug Wien nach Frankfurt
Schön langsam dürfte die Reisebranche wieder in Schwung kommen. Unser Flug von Wien nach Frankfurt war jedenfalls restlos ausgebucht.
Nach dem guten Essen in der Lounge gingen wir die kurze Strecke bis zu unserem Gate. Da viele Sitze im Bereich des Gates gesperrt waren, ergatterten wir gerade noch die letzten Plätze um nicht die ganze Zeit herumstehen zu müssen.
Boarding sollte um 17:00 beginnen, damit wir planmäßig um 17:30 starten können. Um 17:15 war von der Maschine noch keine Spur und der Abflug wurde um 15 Min. nach hinten verschoben.
Endlich kam das Flugzeug, aber das Aussteigen und die Reinigung dauerte dann doch noch einige Zeit. Alle Passagiere warteten schon ungeduldig um die Maschine zu stürmen. Eingestiegen sollte nach den Zonennummern auf dem Ticket. Zuerst die Priority, dann 1, 2, 3 und wir als letzte mit der Nr. 4.
Soweit die Theorie. Als die Prioritygruppe aufgerufen wurden, standen wir auf, zeigten den Behindertenpass (ja manchmal hat ein Herzinfarkt auch Vorteile) und schon waren wir durch.
Punkt 18:00 haben wir dann ab, bekamen natürlich nichts zu essen oder zu trinken und landeten planmäßig bei leichten Regen um 19:00 in Frankfurt.
Dann machten wir uns auf die Wanderschaft und nach gut 20 Minuten hatten wir unser neues Gate erreicht. Die Diners-Lounge ist leider geschlossen und so müssen wir zum Beginn des Boardings um 21:10 hier am Gate herumlungern.
Aber die Zeit wird auch vergehen und wir können ein wenig den Flugbetrieb beobachten. Leider gibt es in diesem Teil des Flughafens keine Geschäfte oder Restaurationen. Da müssten wir mindestens wieder eine viertel Stunde hin und her gehen.
2021-06-27 - Von Frankfurt nach Reykjavik, Mietauto, Jazz-Hotel
2021-06-28 - Von Keflavik zu den Westfjorden
Nach nur einigen Stunden schlaf warteten wir sehnsüchtig auf das Ergebnis des mitternächtlichen Corona-Tests. Gegen 10 Uhr bekamen wir das negative Ergebnis und konnten endlich aus Keflavik abfahren.
Unser Ziel war das ca 220 Km entfernte Stykkisholmur. Denn dort sollten wir die Fähre um 15h zu den Westfjorden erwischen.
Da wir gut in der Zeit lagen konnten wir vor Stykkisholmur noch einen kleinen Fotostop einlegen.
In Stykkisholmur angekommen holten wir zuerst die bestellten Tickets für die Fähre ab, um dann ganz geschwind zum Hafenplatz zu fahren um dort die besten Fish&Chips von ganz Island zu essen.
Im Hintergrund sahen wir schon die Fähre und beeilten uns nicht zu spät zu kommen. Als eines der letzten Autos wurden wir noch auf die Fähre gequetscht.
Dann ging auch schon die Fahrt zu den über 50 Km entfernten Westfjorden los. Und wir hatten Glück. Fast spiegelglatte See, sodass die Fähre nur minimal schwankte und wir nicht seekrank wurden.
Nach etwas mehr als der halben Strecke machten wir einen Stopp auf der Insel Flatey. Diese Insel mit 10 Einwohnern, einigen Touristen und ein paar Sommerhausbesitzern, wird vollständig von der Fähre versorgt.
Weiter ging es dann, bis wir nach nicht einmal drei Stunden den Ort Brjanslaekur auf den Westfjorden anliefen. Es dauerte ein wenig bis alle Autos wieder aus der Fähre entladen waren, aber eigentlich ging alles schnell und geordnet von statten.
Nahe der Anlegestelle stand eine kleine Kirche mit Friedhof, die wir noch kurz besuchten.
Bis zu unserem Tagesziel dem Guesthouse Stekkabol in Patreksjfördur waren es jetzt noch 60 Km. Es war eine wunderschöne Strecke, teils an Fjorden entlang, dann wieder über einen Pass bis auf 800m hinauf und hinunter.
Gegen 19:30 kamen wir dann im Quartier an und bezogen ein kleines, aber feines Zimmer mit herrlichem Ausblick. Zwar haben wir 'nur' Gemeinschaftsnassräume, aber alles ist sehr gepflegt und schön eingerichtet.
2021-06-29 - Westfjorde - Latrabjarg
Halbwegs gut ausgeschlafen und durch ein exzellentes Frühstück in angenehmem Ambiente gestärkt, starteten wir unsere Fahrt zum Vogelfelsen von Latragjarg.
Während der Nacht hatte es geregnet und auch am Morgen tröpfelte es noch ein wenig. Der Himmel war wolkenvergangen und trübe.
Nach kurzer Fahrt bemerkten wir, dass es vielleicht besser wäre zu tanken, da wir den ganzen Tag bei keiner Tankstelle vorbei kommen würden. Also drehten wir um, führen nochmals nach Patrekssfjördur zurück und tanken das Auto randvoll.
Schon nach wenigen Kilometern machten wir unseren ersten Stopp und besichtigten die 'Gardar'. Ein Schiff das 1981 an dieser Stelle gestrandet war und seither langsam vor sich hin rostet.
Während der Weiterfahrt nach Breidavik setzte sich die Sonne durch und so konnten wir die traumhafte Umgebung genießen, auch wenn der Wind in orkanähnlicher Stärke blies.
Breidavik selbst besteht nur aus einer kleiner Kirche, einem Gasthaus und einem Campingplatz samt Nebengebäuden.
Bis Latragjarg mussten wir einfach noch trotz des Sturmes ein paar Fotostopps einlegen.
In Latragjarg angekommen verschlechterte sich das Wetter und es wurde trübe und nebelig. Aber wenigstens regnete es nicht. Der Latragjarg-Felsen ist bekannt für die dort nistenden Möven etc.
Aber beliebtesten sind jedoch die Papageientaucher, die wir natürlich ausgiebig fotografiert haben.
Weiter ging es bei Nebel und Schlechtwetter nach Melanes wo es ebenfalls nur einen Campingplatz, eine Kirche und einen Bauerhof gibt.
Kurz vor der Rückkehr nach Patrekssfjördur blieben wir noch am Fjordufer stehen um allerlei gefiedertes Getier zu beobachten.
2021-06-30 - Patreksfjödur - Autowerkstätte
Gestern hatten wir Probleme mit dem Auto. Als erstes zeigte die Fehleranzeige einen roten Schlüssel und in der Folge konnten wir das Auto mit der Keyless-Fernbedienung nicht mehr auf- oder zusperren. Es ist also naheliegend, dass die Batterie der Fernbedienung leer ist. Nur waren wir gestern in einer Gegend in der es keine größeren Orte und schon gar keine Batterien gibt. Nicht nur die rote Fehlerlampe war nervig, sondern auch der dazugehörige Piepton der von Zeit zu Zeit zu hören war.
Aber es kam noch eine Fehlermeldung. Wieder eine rote Lampe mit einem Autosymbol bei dem die Türen offen sind, begleitet von einer gelben Fehlermeldung und einem grellen Piepser jede 30 Sekunden. Allerdings hatten wir alle Türen fest und richtig geschlossen und dies auch immer wieder überprüft.
Gestern noch kurz vor Geschäftsschluss der Toyotawerkstätte erzählten wir einem Mechaniker unsere Leiden und er fand wirklich eine Schachtel mit den richtigen Batterien. Die war allerdings leer. Nach endloser Suche fand der doch noch eine passende Batterie baute sie gleich in die Fernbedienung ein und wir waren von einem Pieps-Übel erlöst.
Dann nahm er sich des Türenproblems an und meinte, dass ein Kontaktfehler der Hecktüre das Problem ist. Lösen kann er es heute nicht mehr, aber wir sollen gleich morgen früh kommen.
Also sind wir heute gleich nach dem wieder ausgezeichneten Frühstück in die Werkstätte gefahren. Zehn Minuten später waren wir auch schon wieder weg. Er hat nur einen Kontaktschalter ausgetauscht und das Problem war erledigt.
Und das Schönste daran war, dass wir nur die Batterie bezahlen mussten. Der Rest war alles gratis.
Jetzt gibt es kein nerviges gepiepse mehr im Auto und wir können in Ruhe Radio hören - wenn wir einen Sender finden.
2021-06-30 - Von Patreksfjödur nach Flateyri
Nachdem unser Auto wieder voll funktionstüchtig und noch dazu voll aufgetankt war, konnte es endlich los gehen. Zuerst hatten wir noch tiefhängende Wolken mit Nebel, aber schön langsam wurde es immer klarer, wenn auch wieder ein heftiger Wind blies.
Als erstes machten wir in Bildudalur halt, wo wir das kleine, aber nett aufbereitete 'Icelandic Sea Monster Museum' besuchten. War waren die einzigen Gäste und der Guide plauderte ein wenig mit uns. Als wir sagten, dass wir aus Österreich kommen lächelte er und fing an zu singen: 'Sah ein Knab' ein Röslein steh'n,...'. Er hatte nämlich in Island 'Ernste Musik' studiert und das mussten sie u.a. auch Lieder auf deutsch singen.
Diese Monster sind natürlich keine Hirngespinste irgendwelcher Einheimischer, sondern werden immer wieder von Menschen gesehen bzw. angetroffen.
Wir erholten uns anschließend bei Kuchen und Kaffee von den 'schrecklichen' Erlebnissen im Museum.
Weiter ging es nach Selardalur wo sonst nicht ist als eine, von einem einheimischen Farmer und Künstler gestaltete Kirche und Museum.
Auf der Rück- bzw. Weiterfahrt mussten wir einfach ein paar Fotostopps einlegen, da sich Gegend und Wetter permanent änderten.
Neben der Straßen sahen wir einen Hotpot. Das Wasser war zwar sehr warm, aber außerhalb war es für uns viel zu kalt. Wir beschlossen daher nicht ins Wasser zu gehen.
Neben dem Hotpot war eine kleine Wiese auf der eine Austernfischerfamilie ihr Nest hatte. Anwesend waren Vater, Mutter und zwei Kücken.
Als wir uns dem Nest näherten erhob der Vater ein unglaublich lautes Geschrei. Und plötzlich hörten wir viele Vögel schreien und zwar einen Schwarm von ca. 20 Küstenseeschwalben. Aber sie kreischten nicht nur aufgeregt, sondern sie attackierten uns auch. Sie stiegen hoch und stürzten dann senkrecht auf uns herunter um dann knapp vor unseren Köpfen wieder anzudrehen.
Wir gingen trotzdem vorsichtig zu dem Nest weiter. Der Papa-Vogel flog weg und Muttervogel humpelte, einen Flügel wegstreckend auch vom Nest weg. Sie spielte die Verletzte um den Jäger von den Jungen wegzulocken. Jetzt hatten wir frei Sicht auf die zwei Jungen. Schnell machten wir Fotos und zogen uns gleich wieder zurück um die Vögel nicht weiter zu belästigen.
Weiter ging es dann bis zu unserem heutigen Hauptziel, dem Dynjandi-Wasserfall. Hier rauscht das Schmelzwasser auf einer Breite von 30m-60m 100m in die Tiefe und dann noch über einige weitere kleiner Kaskaden in den Fluss Dynjandisa.
Kaum hatten wir das Auto geparkt, riss die Wolkendecke auf und wir konnten dieses Spektakel bei schönstem Wetter genießen.
In einem nahegelegenen Kaffeehaus in einem urigen Grashaus machten wir noch eine kurze Rast.
Fast schon im neuen Quartier, sahen wir noch einige Robben beim Sonnenbaden auf einem Stein herumliegen. Da mussten wir natürlich auch stoppen.
Dann hatten wir endlich unsere Unterkunft, das Litlabyli Guesthouse in Flateyri erreicht. Eine nettes Zimmer mit Gemeinschaftsdusche und schönem Wohnzimmer mit Küche.
Nach dem auspacken ging es schnell zum Abendessen. Im 'Vagninn' genossen wir Kabeljau und Apfelkuchen (Edith), sowie Huhn und Mousse (Franz).
Damit ließen wir diesen wundervollen Tag ausklingen.
2021-07-01 - Rund um Flateyri
Als wir heute Morgen munter wurden, hatten wir beide heftige Augenschmerzen. Die Sonne knallte nämlich schon gewaltig vom Himmel. Da half auch der dünne Vorhang nichts. Aber es gibt sicher schlimmeres als von so einem prächtigen Wetter geweckt zu werden.
Wir frühstückten in Ruhe und kamen dabei mit einem Pärchen aus Polen ins Gespräch, die natürlich auch einen Großteil unserer Route fahren werden. Wahrscheinlich werden wir uns in den nächsten Tagen wieder irgendwo sehen.
Aber dann ging es auf in den 25 Km entfernten Ort Sudureyri. Ein malerischer Flecken mit einem kleinen Hafen, einer Fischfabrik, Kirche, Hallenbad (so wie fast jeder Ort in Island wegen der Thermalquellen eines hat) und 264 Einwohnern.
Wieder 30Km weiter ging es zum 'Osvör Maritime Museum'. Ein kleines Freilichtmuseum, dass die Arbeitsbedingungen der Fischer im 19 JH zeigt. Ein Einheimischer, gekleidet wie die damaligen Fischer in Lammfell und -haut, erklärte uns die Ausstellungsstücke. Drei Fischerhütten (eine Arbeits- und Unterkunftshütte, ein Hütte in der Fisch eingesalzen und gelagert wurde, sowie eine Hütte zum Trocknen der Fische) liebevoll mit vielen Utensilien der Fischer ausgestatteten, wurden nach Originalvorgaben nachgebaut.
Nun ging es bergauf mit uns. Von 0 auf 634 Meter. Wir erklommen nämlich den Berg Bolafjall. Allerdings mit dem Auto und nicht zu Fuß. Oben angekommen befanden wir uns auf einem riesigen Plateau auf dem eine riesige Metallkugel steht. Früher eine Radarstation der US-Army wird sie jetzt von der isländischen Küstenwache benutzt. Außer uns waren noch zwei Touristen dort oben. Und auch die waren aus Wien. Nach dem üblichem Touristengeplauder konnten wir den überwältigenden Ausblick genießen und spazierten den steil abfallenden Klippen ein wenig entlang.
Jetzt ging es wieder runter vom Berg und zum Strand von Skalavik. War die Umgebung der Bergstraße kahl und steinig, so wurde es auf dem Weg zum Strand immer grüner und auch immer mehr Schafe waren zu sehen.
Wir wollten an diesem Strand nur die die Ruhe (wir waren die einzigen Touristen dort) und das Rauschen des Meeres genießen und dabei unser Mittagessen (Leitungswasser und ein Packerl Manner-Schnitten) verspeisen.
Zuerst konnten wir noch ziemlich ungestört eine Kolonie verschiedener Enten beobachten, die es dann jedoch unter lautem Geschrei vorzogen davon zu fliegen.
Aber dann war es mit dem friedlichen Strandleben vorbei. Ein kleine Schwarm von fünf Küstenseeschwalben attackierte uns wie gestern. Allerdings viel aggressiver als gestern.
Sie stiegen in die Höhen und ließen sich dann Sturzflug auf uns herunter sausen. Und das so schnell, dass der Autofokus der Kamera nicht mithalten konnte. Manchmal änderten sie auch die Taktik und kamen in ca. 1 m Höhe frontal auf uns zu.
Während sie bei Edith nur immer knapp an ihrem Kopf vorbei flogen, hackten sie mit ihren spitzen Schnäbel auf den Kopf von Franz. Der hatte aber Kapperl und Regenkapuze übergezogen, sodass die Schnabelhiebe keine Spuren hinterließen. Ohne Kopfbedeckung hätte die Sache vielleicht blutig enden können. Auch die Regenjacke bekam etwas ab, denn die Vögel verwendeten beide Enden ihres Körpers für die Angriffe. Wir zogen es vor hier nicht so essen, sondern lieber die Regenjacke von den Exkrementen zu säubern, uns in unser Auto zu setzen und zur nächsten Destination zu fahren.
Da uns die Küstenseeschwalben offensichtlich nicht mögen, fuhren wir dorthin wo es zwar auch Tiere gibt, diese uns aber nichts anhaben konnten. Wir besuchten das 'Artic Fox Center'. Ein kleines Museum, dass sich mit den Polarfüchsen in Island beschäftigt. Als Draufgabe zu den ausgestopften Exemplaren konnten wir im Außenbereich noch eine kleine lebende Polarfüchsin bewundern.
Im Supermarkt kauften wir uns eine Kleinigkeit zum Abendessen und ließen den Abend im Wohnzimmer unseres Quartiers gemütlich ausklingen.
2021-07-02 - Von Flateyri nach Drangsnes
Auch heute wurden wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt. Daher viel das einpacken ziemlich leicht und wir setzten uns zum Frühstück. Am Tisch saß auch ein junges isländisches Pärchen das auf den typischen isländischen Familiennamen Grubcic. Wie das? Der junge Mann klärte auf: 1938 ist sein Großvater (damals 7 Jahre, nächste Woche 90 Jahre alt) mit seinen Eltern vor Hitler aus Österreich nach Island geflüchtet. Er hat dann eine Isländerin geheiratet und alle sind nun dort sesshaft geworden. Aber sie fahren noch so oft es geht nach Österreich um Ski zu fahren - am liebsten nach Ischgl.
Danach ging die relativ weite Reise, die wir in zwei Etappen teilten, los.
Teil 1 führte uns einige Fjorde auf und ab bis zum 'Drangajökull' dem einzigen Gletscher auf den Westfjorden.
Teil 2 führte uns vom Gletscher zu unserem nächsten Quartier, dem 'Hotel Malahorn' in Drangsnes.
Bei Teil 1 unserer heutigen Fahrt machten wir ein paar ungeplante Stopps, die aber sehr interessant waren.
Als erstes sahen wir einen komischen Haufen am Strand liegen, der uns beim vorbeifahren aufgefallen ist. Also schnell gebremst und schnell nachgeschaut. Es war ein toter, gestrandeter Wal der schon einige Zeit dort liegen dürfte.
Kaum waren wir ein Stück weiter gefahren sahen wir dann vier lebendige Wale die gerade vom Fjord Richtung offene See schwammen.
Danach ging es eine Weile weiter bis uns einige Autos auf einem kleinen Parkplatz neugierig machten. Es sind hier sehr wenige Fahrzeuge unterwegs und wenn bei einem kleine Parkplatz gleich vier Autos stehen, dann muss etwas besonderes los sein. Und wirklich. Auf ein paar Steinen hatten sich Robben breit gemacht und genossen die warmen Sonnenstrahlen.
Eine Robbe hatte sogar ein größeres Problem. Er schaffte es nicht sich vom Wasser heraus auf einen großen Stein zu heben. Er schwamm ein Stück weg, nach sich eine Anlauf um mit Schwung auf den Stein zu kommen. Allerdings hatte er so viel Schwung, dass er auf der anderen Seite des Felsens wieder in Meer plumpste. Aber dann. Beim dritten Mal klappte es, er legte sich auf den Rücken und ließ sich die Sonnen auf den Bauch seinen. Ein Genießer.
Damit waren unsere außerplanmäßigen Aufenthalte auch schon erledigt. Wir fuhren durch bis zum Gletscher und hatten damit Teil 1 unseres Tages erledigt.
Damit wir aber nicht nur im Auto sitzen, haben wir uns eine Wanderung vom Gletscherparkplatz bis zum Gletscher vorgenommen. Doch wir kamen nicht ganz bis zur Hälfte der Strecke. Auf dem mit Steinen übersäten, schwierig zu gehenden Weg zum Gletscher gibt jede Menge kleiner Wasserläufe. Alle konnten wir überwinden, bis auf einen. Wir hätten die Schuhe ausziehen und durch das kniehohe Wasser waten müssen. Das war uns dann noch zu mühsam und wir kehrten um. Aber immerhin waren wir an die fünf Kilometer bei schwierigen Gehverhältnissen aber gutem Wanderwetter unterwegs.
Der 'Grangakökull' liegt am Ende eines Tales. Größenmäßig ist er die Nr. fünf in Island. Aber der einzige der unter 1.000 HM liegt und in den letzten Jahre nichts von seiner Größe verloren hat.
Links und rechts rinnt permanent Schmelzwasser von den steilen Felswänden, sammelt sich am Talboden und macht dadurch das wandern schwer und unkalkulierbar.
Nun gingen wir Teil 2 an und fuhren ohne Stopp die 90 Km bis in unser Quartier. Der Ort Drangsness hat gerade einmal 77 Einwohner, aber ein großes Hotel und zwei Hotpools.
Uns interessierten heute aber nur die Zimmer und das Abendessen. Zimmer ist ok, aber das Essen war sensationell. Heilputt für Edith und Lamm für Franz. Edith belohnte sich noch mit Kaffee und einer außergewöhnlich guten, galligen, fettigen, kalorienreichen Schokotorte.
2021-07-03 - Drangsnes - Hot Pot und Papageientaucher
Das Wetter war heute wieder mit nur einem Wort zu beschreiben: traumhaft. Den ganzen Tag sonnig, wenig (wenn auch kühler) Wind und um die 14 Grad. Diese Hitzewelle ließ sich die Isländer die Kleider vom Leibe reißen. Kurze Hosen, T-Shirt und selbstverständlich keine Kopfbedeckung, das war heute für die Einheimischen sozusagen die Ausgehuniform.
Wir, und auch andere Touristen aus unseren Breitegraden, hatten dagegen mindestens eine Schicht mehr an.
Durchquert man den Ort Drangsnes kommt man an einem weißen Haus mit blauem Zaun vorbei. Genau dort ist die steinerne Kaimauer durchbrochen. Das sich in diesem Durchbruch drei Hot Pots, die man kostenlos benutzen kann, befinden, sieht man oft erst auf dem zweiten oder dritten Blick.
Nach dem späten Frühstück fuhren wir also zu den Pools. Sich im Freien umzuziehen war bei diesen Wetterbedingungen natürlich keine Herausforderung. Jetzt blieb nur noch die Wahl des Pools übrig. Wir wählten das mittlere Pool, da das erste nicht ganz so warm, das dritte aber für uns viel zu heiß war. Über eine Stunde genossen wir die Wärme, die schöne Aussicht und den Tratsch mit einer jungen Familie. Die Mutter hatte dazu noch einige Zeit in Neuseeland gelebt. Unter anderem in Tauranga und auf der Südinsel.
Wieder im Hotel angekommen, vermieden wir es uns auf das Bett zu legen. Das heiße Wasser hatte uns so müde gemacht, dass wir wahrscheinlich augenblicklich eingeschlafen und erst nach Stunden wieder wach geworden wären. Es wartete schon der nächste Programmpunkt auf uns. Eine kurze Schifffahrt (ca 2,5Km) zur vorgelagerten Insel Grimsey (Nicht zu verwechseln mit der großen Insel Grimsey am Polarkreis. Danke an Bernhard für diese Info), um dort Papageientaucher zu beobachten.
Mit einem kleinen Kahn brachte uns die Frau Kapitänin, mit einer Reiseleiterin und acht isländischen und einem norwegischen Touristen zur Insel.
Schon kurz vor der Insel schwammen einige Papageientaucher (Puffins) rings um unser Boot herum. Kamen wir allerdings zu nahe, flogen sie davon.
Von der Insel aus konnten wir sehen wie viele Puffins sich draußen am Meer zur Futtersuche befanden. Aber es waren auch noch genügend der Tiere an Land.
Wohin man blickte, überall waren Puffins zu sehen. Ob in Gruppen, alleine oder hin und her fliegend.
Mitten auf der Insel steht ein Leuchtturm. Wir konnten hinein und hinaufklettern. Vor dort hatten wir einen ausgezeichneten Rundblick.
Einige Vögel allerdings haben wir nur mehr tot betrachten können. Wie so oft liegt das Leben und das Sterben nah beieinander.
Aber wo der Tot ist, ist auch das Leben nicht weit. Ganz in der Nähe der toten Vögel fanden wir ein Nest mit Vogeleiern. Ein Ei davon war schon von innen angepickt und wir konnten deutlich den Schnabel des Kücken sehen. Wir machten uns also schnell davon um den Eltern wieder eine Rückkehr zu ihrem Nest zu ermöglichen.
Nun war es aber an der Zeit zum Boot zurückzukehren. Den Blick von den Puffins konnten wir allerdings nur schwer lösen.
Auch nach dem Ablegen von der Insel schwammen und flogen die Puffins noch einige Zeit neben dem Boot her bzw. vom Boot weg. Damit endete eine interessante und empfehlenswerte Tour.
Den Tag ließen wir dann im hoteleigenen Restaurant bei Kabeljau für Edith und Hühnersalat für Franz ausklingen. Es war wieder zwar nicht billig, dafür hat es aber ausgezeichnet geschmeckt.
2021-07-04 - Von Drangsnes nach Bölstadarhlid
Heute gab es keine Sonne beim aufstehen, sondern etwas Neben und natürlich einen bedeckten Himmel. Aber es regnete nicht. Wir ließen uns das Frühstück schmecken, packten, um in Richtung Bölstadarhlid abzufahren. Wir nahmen nicht den direkten Weg, sondern machten einen kleinen Umweg um noch einiges zu sehen, was wir voriges Jahr nicht so richtig gesehen haben.
Unser erster Stopp war in Illugastadir wo wir wieder Robben beobachten wollten. Schon der Weg vom Parkplatz war interessant, da wir dabei interessantes beobachten konnten.
Zum Beispiel eine Küstenseeschwalbe die uns nicht angriff, sondern ihr Federkleid putzte.
Oder eine Entenfamilie auf Futtersuche, wobei die Mutter eine Krabbe fangen konnte.
Aber dann hatten wir es doch geschafft und sind bei den Robben angekommen. Manche waren ein wenig aktiv, die meisten Robben jedoch lagen die ganze Zeit bewegungslos herum.
Da hier wenig Action zu erwarten war, fuhren wir weiter zum Hvitserkur. Das ist ein ca. 15m hoher Basaltfelsen, der so einsam in der Gegend herumsteht und an zwei Stellen durchlöchert ist. Von einer kleinen Plattform aus kann man ihn betrachten, aber es gibt auch einen Weg hinunter zum Strand. Der ist aber sehr steil. Runter ist man meist am rutschen und rauf wird der Weg auf allen Vieren bezwungen. Wir sparten uns diese Mühe und genossen den Ausblick von der Plattform aus.
Weiter ging es nun zum Kolugljufur Canyon. Hier erwartete uns nicht nur ein fantastisches Naturschauspiel, sondern auch die Sonne. Eigentlich wollten wir diesen Canyon nicht besuchen, aber Jitka und Karel haben uns dazu animiert. Danke dafür!
Der Canyon ist einen Kilometer lang, bis zu 60m breit und fällt in mehreren Stufen 40m in die Tiefe.
Die neue Kirche hatte von außen für uns den Charme eines Atomkraftwerkes. Innen sah es, soweit wir durch ein Fester sehen konnten, zweckmäßig nüchtern aus.
Bei der alten Kirche erlebten wir eine große Überraschung. Wir probierten auch hier die Türe zu öffnen. Versperrt, so wie alle Kirchen in Island. Wir wollten schon weg gehen, da öffnete sich die Türe, ein älterer Herr trat heraus und bat uns mit hinein zu kommen.
Nun staunten wir nicht schlecht. Es sah so ganz anders aus als wir erwartet hatten. Landschaftsbilder hingen an den Wänden und auch Teppiche. Ein Webstuhl, eine Spindel und viele Körbe mit Wolle standen herum. Dazu eine Orgel, ein Keyboard und eine kleine Gitarre lagen herum. Und der ältere Herr war nicht der Herr Pfarrer sondern ein Künstler. Er hatte sich die Kirche als Atelier und Wohnhaus gekauft. Oben im Chor ist seine Schlafzimmer und im Turm sind die Sanitärräume.
Nun war es wirklich Zeit zu unserem Quartier 'Bolstaöarhlio' zu fahren. Dort wurden wir schon von Einar dem Manager erwartet. Er zeigte uns unser Zimmer und die Gemeinschaftsräume wie Küche und Wohnzimmer.
2021-07-05 - Von Bölstadarhlid nach Hjalteyri
Heute war es nicht den ganzen Tag durchgängig sonnig, sondern gerade dann, wenn wir es gebraucht haben. Deshalb können wir auch heute wieder mit dem Wetter sehr zufrieden sein.
Heute haben wir das gleich Programm gemacht wie fast genau vor einem Jahr, nur in umgekehrter Reihenfolge und bei ungleich schönerem Wetter.
Für 10h hatten wir eine Stunde ausreiten auf Islandpferden gebucht. Eine gute halbe Stunde vorher betraten wir das Büro der deutschen Besitzerin und wünschten einen schönen guten Morgen. Doch anstelle eines Retourgrußes schaute sie uns kurz an, legte den Kopf leicht schief und meinte: "Ich glaube, ich habe euch hier schon einmal gesehen". Und damit war auch schon das Eis gebrochen. Wir erzählten vom schlechten Wetter im vorigen Jahr und sie vom schlechten Geschäftsgang des vorigen Jahres.
Aber bald kamen auch noch eine Menge anderer Reitinteressierter und wir fuhren noch die letzten 6,5km vom Büro zum Stall.
Dort wurden wir in Leistungsgruppen eingeteilt und unsere Truppe bestand aus zwei Amerikanerinnen, Mutter und 8-jähriger Sohn aus Belgien. Begleitet wurden wir gleich von drei Reitlehrerinnen. Der 'Chefin' Gulia, dann noch Julia und Annemarie.
Wir zeigten Gulia vor dem Ritt ein paar Fotos aus dem Vorjahr. Sie drehte sich wortlos um und brachte Franz das gleich Pferd wie voriges Jahr, nämlich Dui. Edith bekam ein anderes Pferd, das auf den Namen Björk hört.
Bei diesen Wetter zu reiten und die traumhafte Landschaft zu genießen war natürlich überwältigend. Am Meisten machte uns das tölten Spaß. Man schwebt auf dem Pferd zur so dahin und zwischendurch blieb auch noch Zeit für nette Plaudereien.
Es ging bergauf, bergab, am Steilhang entlang und auch durch einen kleinen Bach. Allen hatte es Spaß gemacht und am Ende waren wir ein wenig traurig, dass diese Stunde schon vorbei war.
Nur ein paar Kilometer weiter besuchten wir das Torfhaus-Museum Glaumbaer. Hier wurden die im 18. und 19. JH in Island üblichen Hauser in Torfrasenbauweise wieder aufgebaut und als Museum eingerichtet.
Werkstätten, Arbeitsräume, Speicher, Küche, Wohn- und Schlafräume, alles wurde liebevoll und stilecht für den Museumsbesucher aufbereitet.
Bei wechselhaftem Wetter erreichten wir am frühen Abend unser Hotel Hjalteyri. Ein ganz neues Hotel, bei dem wir sogar für unser mitgebrachtes Essen die Hotelküche verwenden durften.
2021-07-06 - Hjalteyri/Walbeobachtung - Akureyri/Botanischer Garten
Heute war es wieder wolkig mir nur wenigen Sonnenfenstern. Für 10h hatten wir eine Tour zu Walbeobachtung gebucht.
Im einsamen Hafen, saß in einem einsamen Kiosk ein einsames Mädchen und gab uns unsere Tickets. Die einzigen, die für diese Tour schon gebucht waren. Doch dann kam noch ein spanisches Pärchen, sodass wir nicht allein auf dem Boot waren.
Wir bekamen noch dicke Overalls und gingen dann den einsamen Steg zu einem einsam daliegenden Boot und starteten die Tour.
Aber so intensiv wir auch Ausschau hielten, von Walen war weit und breit keine Spur. Manchmal flatterten ein paar Möwen vorbei.
Dann sahen wir doch ein paar dunkle Flecken im Wasser. Ein paar Schweinswale (den Delfinen nicht unähnlich) begleiteten unser Boot ein paar Minuten lang. Viel war von ihnen nicht zu sehen und das war auch schon die ganze Ausbeute unserer ganzen Tour.
Da wir keine großen Wale gesichtet haben, bekamen wir von der Agentur einen Gutschein für eine weiter Tour kostenlos zur Verfügung gestellt. Wann wir diese Tour machen wissen wir noch nicht genau, da wir deshalb unseren Reiseplan umändern müssen
Nach einem erholsamen Nachmittag wurden wir am Abend nach Akureyri und besuchten dort den Botanischen Garten.
Im Ort besuchten wir zum Abendessen das Indian Curry Hut, wo wir, wie schon im Vorjahr, ausgezeichnet gespeist haben.
2021-07-07 - Hjalteyri - Dalvik/Wandern und Gasir-Ausgrabungen/Strand
Was für ein Tag heute. Vom aufwachen bis zum schlafen gehen gab es heute nur eines: Sonnenschein!
Um das schöne Wetter auch richtig auszunutzen, gingen wir wandern. Wir fuhren von Hjalteyri 25km nach Dalvik wo wir im Fremdverkehrsbüro von einer netten Dame (und ehemaligen Snowboardlehrerin in Innsbruck) eine Wanderkarte bekamen und wir suchten uns den Wanderweg Nr. 7 aus.
So gut ausgerüstet fuhren wir zur Kirche, wo der Wanderweg beginnt. Es ist dies ein Rundwanderweg an einem Fluss entlang, dann über eine Brücke und auf der anderen Seiter wieder zurück.
Gut gelaunt machten wir uns auf den Weg und konnten uns an der schönen Landschaft nicht satt sehen.
Abwechslung brachten uns auch ein balzendes Vogelpärchen, das wie verrückt hin und her sprangen, hüpften, flogen.
Aber auch Schafe ließen sich von Zeit zu Zeit blicken.
Nach zwei Stunden hatten wir die Hälfte des Rundweges zurückgelegt und wollten die Brücke über den Fluss überqueren. Aber leider hatte es in den letzten Tagen viel Schmelzwasser gegeben, sodass die Brücke einfach weggerissen worden ist.
Das war aber auch kein Drama. Wir gingen einfach wieder den gleich Weg zurück und hatten trotzdem einen traumhaften Wandertag. Und so nebenbei hatten wir 9Km zurückgelegt. Zu Fuß!
Nach dieser Anstrengung verschlug es uns ins 'Gisli Eirikur Helgi Kaffihûs Bakkabrædra', ein legendäres Kaffeehaus hier in Dalvik und ganz Island. Die Einrichtung ist sehr originell und hier gibt es die beste Fischsuppe. Diese wird mit Bierbrot und Salat, sowie Kaffee serviert.
Aber wir hatten von dem Tag noch nicht genug. Bei der Heimfahrt sahen wir ein Schild das Richtung Strand zeigte und auf dem 'Gasir' stand. Ist dort vielleicht ein Geysir? Wir bogen einfach ab und fuhren einfach dem Schild nach bis wir auf einem kleinen Parkplatz landeten.
Dort waren einige Schautafeln und wir erfuhren das 'Gasir' ein alter, mittelalterlicher Handelsplatz war. Reste von Torfhäusern, Feuerstellen, Menschen- und Tierknochen wurden hier gefunden.
Anschließend machten wir noch einen kleinen Strandspaziergang. Aber da lauerten sie schon wieder. Zuerst friedlich am Strand sitzend, aber sobald wir uns näherten flogen sie auf und attackierten uns wieder. Da wir das mittlerweile gewohnt sind, ließen wir uns dadurch diesen heutigen herrlichen Tag nicht vermiesen.
2021-07-08 - Hjalteyre -Goda-/Geita-/Aldeyjar-Wasserfälle - Myvatn-Geothermalgebiet
Noch vor dem Frühstück packten wir, um danach gleich unser Hotel zu verlassen und zu unserem neuen Quartier zu fahren.
Natürlich hatten wir wieder einige Stopps eingeplant. Genau gesagt drei. Denn wir wollten uns heute drei Wasserfälle ansehen.
Das wir danach unser Programm noch verlängerten ist eine andere Sache, hat aber mit dem Wetter zu tun. Haben wir in den letzten Blogs schon einmal (oder auch mehrmals) das Wort 'traumhaft' verwendet? Uns fällt einfach zu diesem Wetter nichts anderes ein. Von morgens bis abends (bzw. bis in die Nacht hinein) Sonnenschein, mit höchsten ein paar kleinen Wolken.
Vom Hotel fuhren ca 80 Km in 1:15 bis zum Godafoss. Dieser Wasserfall liegt neben der Hauptstraße und so war es nicht verwunderlich, dass relative viele Besucher herumwanderten.
Das Gute am Godafoss ist, das man ihn von beiden Seiten bestaunen kann.
Ein Stück unterhalb des Godafoss gibt es noch einen kleineren Wasserfall, den Geitafoss. Der ist deshalb so toll, weil man ganz nah neben dem Fall sitzen und die unbändige Kraft des Wassers beobachten kann.
Danach ging es auf einer nicht asphaltierten, aber gut befestigten Straße 40Km weiter bis zu einem Bauernhof. Dort zweigt eine 6Km lange Schotterstraße, deren Absperrung wir erst öffnen mussten, zum Parkplatz des Aldeyjarfoss ab.
Da dieser Wasserfall nicht besonders leicht zu erreichen ist, war auch die Zahl der Touristen überschaubar. Nur acht Personen kletterten hier herum. Ein kurzer, aber steiler Weg führt vom Parkplatz zum Fall. Was man sieht ist grandios. Nicht nur der Wasserfall selbst ist gewaltig, besonders die ihn umgebenden Basaltsteine machen ihn besonders reizvoll.
Da er touristisch nicht sehr erschlossen ist, kann man sich ohne Absperrrungen frei am ganzen Gelände bewegen.
40Km ging es wieder zurück auf die Hauptstraße und dann in Richtung Myvatn See in dessen Gebiet unser neues Quartier liegt.
Aufgrund des prachtvollen Wetters wollten wir noch nicht nach Hause sondern besuchten ein paar Sehenswürdigkeiten des Myvatn-Geothermalgebietes.
Unser erster Stopp war beim Hverir. Ein Geothermalfeld auf dem man relativ frei herumgehen kann und wo es an allen Ecken und Enden zischt, blubbert, brodelt und spritzt.
Über den nächsten Berg fahrend, trafen wir auf eine Lavalandschaft in deren Mitte sich ebenfalls ein Geothermalfeld, Leirhnjukur genannt, mit einem kleinen See befindet.
Als letzten besuchten wir den Viti-Kratersee der 1724 bei einem Vulkanausbruch entstand. Er misst 320 m im Durchmesser und ist ca. 33 m tief.
Zum Abendessen gab es wieder einmal Fisch&Chips, bevor wir in unser neuer Hotel einzogen, in dem wir uns sehr wohl fühlen.
2021-07-09 - Myvatn: Hverfjall-Wanderung, Grjotagja-Höhle; Husavik: Wale
Der Morgen heute Morgen war so durchwachsen vom Wetter her. Sonnig, bewölkt, aber relativ warm. Sogar der sonst immer kühle Wind, war nicht ganz so kühl, sondern angenehm temperiert.
Bei bisher vielfältigsten Frühstück in Island genossen wir u.a. zum ersten Mal Eierspeise und Speck.
Aber dann ging es los. Kaum eine Viertelstunde (und 15 Km) entfernt liegt der Berg bzw. der Krater Hverfjall. Um in den Krater hineinschauen zu können muss man ihn erst einmal erklimmen. Und das ist anstrengend und schweißtreibend. Denn auf den ersten 700 Weitenmetern muss man 150 Höhenmeter überwinden.
Oben angekommen hat man einen schönen Blick in den Krater der einen Kilometer Durchmesser hat. Auf einem leicht auf- und abführenden Weg gingen wir rund um den Krater. Wie weit dieser Weg war ist allen Mathematikern klar - nämlich 3.141,593 (Kreisumfang ist einfach Durchmesser mal PI). Und unsere Tracking-App bestätigte die Angabe über den Durchmesser des Kraters.
Aber Mathematik hatten wir sicher nicht im Sinn als wir den tollen Ausblick genossen haben.
Wieder ein paar Kilometer weiter gibt es die Grjotagja-Höhlen. Hier befinden sich zwei kleine, nicht sehr große Höhlen, die zu einem kleinen See mit 45 Grad heißem Wasser führen.
Diese Höhlen liegen entlang einer gut sichtbaren Felsspalte. Und das ist nichts geringeres als der Zusammenstoß und die daraus resultierende Verwerfung zwischen der amerikanischen und der europäischen Kontinentalplatte.
Da unser Walbeobachtung in Hjalteyri total fehlgeschlagen war, erhielten wir einen Bon für einen neuerliche Fahrt.
Deshalb sind wir nun eine Stunde nach Husavik gefahren um von dort aus einen neuen Versuch zur Walbeobachtung zu machen.
Und es hat sich total ausgezahlt. Wir haben so viele Wale gesehen, dass sogar die Crew und die Guides ausgezuckt sind.
Zuerst haben wir eine Schule von Zwergwale gesehen. Zwar nur von sehr weit weg, allerdings waren es die ersten Zwergwale die seit langem wieder hier in Husavik aufgetaucht sind.
Dann schäumte plötzlich das Wasser auf und eine Großfamilie von Grindwalen pflügte durch das Wasser. An die 20 Tiere flitzten an uns vorbei, tauchten ab, um dann gleich wieder an die Oberfläche zu kommen. Auch Grindwale kommen nur selten hier in diesen Fjord auf Futtersuche.
Unser Boot nahm nun Fahrt auf, denn ein anderes Schiff hatte unserem Kapitän den Standort von Buckelwalen durchgegeben.
Ein paar Minuten später waren wir auch schon vor Ort. Kurz darauf sahen wir schon eine Fontäne und der Wal tauchte kurz auf und verschwand wieder in der Tiefe. Nicht jedoch ohne uns seine schöne Schwanzflosse zu zeigen. Und das öfters hintereinander.
In dieses friedliche Schauspiel mischten sich wieder die Grindwale ein, die nun plötzlich wieder auftauchten. Unserem Wal gefiel das überhaupt nicht, er drehte sich um seine eigene Achse, schlug mir Seiten- und Schwanzflosse herum, um die Fressfeinde abzuschütteln. Nach kurzer Zeit verschwanden die Grindwale wieder, wir konnten noch ein wenig den Wal beobachten, mussten dann aber leider auch wieder zurück fahren.
Auf der Rückfahrt von Husavik in unser Quartier konnten wir uns gegenseitig gar nicht genug davon erzählen, wie toll dieser Walbeobachtungtrip war.
2021-07-10 - Myvatn -> Dettifoss -> Hljodaklettar
Traumhaft war heute objektiv das treffenste Adjektiv für das Wetter. Um 8:45 fuhren wir bei Sonnenschein, fast wolkenlosen Himmel, wenig Wind und 16 Grad los.
Das gleiche Wetter hatten wir als wir um 21:30 müde und total ausgepowert wieder im Hotel ankamen. Dazwischen lagen ca. 230 Auto- und 17 Wander-Kilometer.
Aber der Reihe nach. Speck-Ei-Müsli gestärkt brachen wir nach dem Frühstück auf und fuhren zum Dettifoss. Vom Parkplatz sind es in ein paar Minuten zu Fuß über steiniges Terrain bis man ehrfürchtig vor diesem Wasserfall steht. Auf einer Breite von 100 Metern fällt das Wasser 44 Meter in die Tiefe.
Zur Zeit ist das Wasser schmutzig-grau. Das kommt vom vielen Schmelzwasser der umliegenden Gletscher. Der wenige Wind ging günstig und so wurden wir nur auf der großen Besucherterrasse etwas nass. Einen Wasserfall ohne Regenbekleidung zu besuchen, ist ohnehin nicht empfehlenswert.
Nach soviel Wasser und Lärm suchten wir die Einsamkeit des Raudholar. Dieses Gebiet ist eine Reihe von Kratern. Wir haben den höchsten und noch einen weiteren Krater erklommen und die Aussicht genossen. Die schmalen Pfade waren zwar ohne Sicherung, sodass ein Fehltritt nicht ohne schlimmere Folgen bleiben würde, aber das ist genau das, was wir lieben.
Unser nächstes Ziel war die Asbyrgi-Schlucht. Ein Canyon in der Form eines Hufeisens. Wie ein richtiger Huf hat auf diese Geländeform einen 'Strahl'. Diesen 'Strahl'-Felsen (Eyjan) kletterten wir hinauf, wanderten ihm entlang und hatten dann gute Aussicht auf die Hufeisenform des Canyons.
Mit dem Auto fuhren wir noch bis an das Ende der Schlucht wo ein stiller, friedlicher, idyllischer, kleiner See auf uns wartete. Gefunden haben wir nur einen kleinen und idyllischen See. Die anderen Attribute wurden von einer Horde lauter russischer Touristen ins Gegenteil verkehrt. Wir genossen den See trotzdem, wenn auch nicht so lange und machten uns dann auf den Weg nach Hause.
Auf der Heimfahrt kamen wir wieder bei der Abzweigung zum Dettifoss vorbei. Obwohl es schon 19h war konnten wir es uns nicht verkneifen und bogen nochmals Richtung Dettifoss ab. Bei so einem traumhaften Wetter vorbei zu fahren, konnten wir uns Gegenüber nicht verantworten. Auch wenn unsere Beine eigentlich etwas anderes sagten und nur ins Hotel und dort ins Bett wollten.
Aber es hat sie ausgezahlt. Wenig Wind, daher wenig Sprühnebel und dazu noch ein Regenbogeninferno. So viele Regenbögen bei einem Wasserfall haben wir vorher noch nie gesehen.
Fast 13 Stunden waren wir heute unterwegs, ziemlich ausgelaugt, aber froh über jede Minute die wir an diesem herrlichen Tag unterwegs verbracht und so viel schönes gesehen haben.
2021-07-11 - Von Myvatn nach Seydisfjördur
Nebelverhangen waren heute Früh noch unsere Augen nach dem anstrengenden gestrigen Tag. Nebelvergangen war es auch, als wir aus dem Fenster blickten. Gott sei Dank lichtete sich der Nebel außerhalb des Zimmers schneller als der vor unseren Augen. Aber nach dem Frühstück war alles klar. Unser Blick und der Himmel. Wieder traumhaftes Wetter den ganzen Tag.
Drei mal hatten wir nun im Sel-Hotel-Myvatn geschlafen, doch jetzt war es an der Zeit weiter zu ziehen. Dies war ein richtiges Hotel, mit sehr gutem Frühstück, schönem Zimmer und grandiosem Ausblick auf den Myvatten-See und eine kleine Kuhherde.
Zu unserem ersten Aussichtspunkt hatten wir es nicht weit. Gleich gegenüber dem Hotel befanden sich einen Reihe der so genannten Pseudokrater. Diese sind keine ehemaligen Vulkane, sondern sind durch das Zusammentreffen von Lava mit Wasser explosionsartig entstanden.
Wir machten einen kleinen Rundgang um ein paar Krater herum und hinauf und hinunter. Eine einmalig schöne Landschaft, die von dem herrlichen Myvattn-See komplettiert wurde.
Dann ging es wieder mit dem Auto weiter zum Bauernhof Mödrudalur. Kurz vor der Farm legten wir einen kleinen Fotostopp wegen der unvergleichlichen Landschaft ein.
Warum wir gerade diesen Bauerhof besuchten? Er liegt etwas abgeschieden in einzigartiger Lage. Ein paar Hütten, sowie das Kaffeehaus sind in traditioneller Torfbauweise errichtet worden. In einigen dieser Hütten, die innen einem gehobenen Hotel entsprechen, kann man auch übernachten. Bemerkenswert sind auch noch die Kirche und die Torfhüttentankstelle. Leider hat sich diese tolle Lokation schon überall herumgesprochen, sodass es hier schon zu viele Touristen gibt. Die Beschaulichkeit dieses Platzes ist dem touristischen Treiben gewichen. Wir blieben deshalb nur kurz und flüchteten zu einem anderen Bauernhof.
Ein paar Kilometer auf der Schotterstraße entfernt liegt der ebenfalls aus Torfhütten bestehende Bauernhof Saenautasel. Die idyllisch gelegene Siedlung besteht nur aus zwei Gebäuden.
Das erste Gebäude ist ein kleines Café mit Küche. Hier gibt es unvergleichlich gute Pancakes. Dazu selbstgemachte Marmelade und Schlagobers. Ein Kaffee darf auch nicht fehlen und schon hat man ein sehr sättigendes Essen, bei dem auch die Kalorien nicht zu kurz kommen.
Das zweite Gebäude ist als Museum eingerichtet. Es umfasst einige Räume wie Küche, Lagerräume, Waschräume, Arbeitsräume und im ersten Stock den Schlafraum. Ein sehenswertes, mit viel Liebe zum Detail eingerichtes Haus. Hier kann man erahnen wie die Menschen hier früher gelebt und gearbeitet haben. Und wahrscheinlich auch gefroren haben. Bei unserem Besuch hatte es 17 Grad Außentemperatur und innen war es ziemlich kühl. Wir wollen uns gar nicht vorstellen wie kalt es dann erst im Winter hier drinnen ist.
Dadurch, dass wir die beiden Bauernhöfe besucht haben, hatten wir ein Stück der Ringstraße ausgelassen und sind statt dessen über Schotterstraßen durch einmalige Landschaften gekommen, die wir ansonsten nicht gesehen hätten.
Nun kehrten wir auf die Ringstraße zurück, fuhren dann bis Egilsstadir (mit 2.500 Einwohnern die größte Stadt im Osten von Island). Von hier aus waren es nur mehr 25 Km in unser Quartier in Seydisfjördur. Das schafft man locker in 20 Minuten. Wir haben dafür über eine Stunde gebraucht.
Denn zwischen den beiden Orten verläuft eine Passstraße die an dem See Heidarvatn vorbei führt. Und an diesem See muss man einfach stoppen. Im glasklaren Wasser treiben kleine Eisschollen und die umliegenden, noch schneebedeckten Berge spiegeln sich darin. Eine Wohltat für Auge und Seele.
Endlich erreichten wir Seydisfjördur, machten noch einen kleinen Spaziergang durch den Ort und bezogen unser kleines, feines Hostel.
2021-07-12 - Von Seydisfjördur nach Vagnsstatdir
Traumhaftes Wetter schon am Morgen. Um 4:30 knallte schon die Sonne ins Zimmer. Schnell ließen wir die Jalousien herunter um noch ein wenig weiter schlafen zu können. Wir hatten heute einen langen Fahrtag mit ca. 270 Km vor uns, wobei teilweise die von uns benutzten Straßen nicht asphaltiert sind.
Frühstück wurde im Hostel nicht angeboten, sodass wir auf Baguette und Wurst vom gestrigen Supermarkteinkauf zurückgriffen.
Das ganze Gepäck wieder ins Auto und schon ging die lange Fahrt los. Aber nicht lange. Denn schon kurz außerhalb von Seydisfjördur hielten wir am Gufufoss. Vom gestern schon bekannten Heidarvatn-See stürzen sich die Wassermassen hier 27 m in die Tiefe. Da mussten wir natürlich kurz stehen bleiben.
Als wir am Heidarvatn-See vorbei kamen, kamen wir nicht daran vorbei wieder stehen zu bleiben und ein paar Fotos zu machen. Zu faszinierend waren die Motive.
Nach einiger Zeit mussten wir entscheiden ob wir über den für seine berüchtigt schlechte Straße bekannten Oxi-Pass fahren oder die bequeme Variante über die Ringstraße nehmen. Über die Passstraße spart man sich 70 Km.
Als wir an der Wegkreuzung berieten, hörten wir lautes Gemurmel. Eine Stromschnelle mit anschließendem Wasserfall befand sich in unserer unmittelbar Nähe. Das mussten wir natürlich sehen.
Wir entschlossen uns für eine dritte Route. Nicht über den Oxi-Pass, sondern eine Teilstrecke über die neue (asphaltierte) Ringstraße und teilweise über die alte, ehemalige (nicht asphaltierte) Ringstraße.
So dauerte es eine Weile bis wir an unserem Mittagsziel Djupivogur ankamen. Dort labten wir uns mit Fish&Chips und Chicken-Burger und gönnten uns eine kleine Fahrpause.
Doch bevor wir weiter fuhren machten wir noch einen Abstecher zu einem seltenen Kunstwerk in dieser Stadt. Einer Hafenstraße entlang hat ein Künstler 34 Vogeleier aus Stein installiert. Es sind das die Nachbildungen von Eiern der hier vorkommenden Vögel.
Während wir weiter fuhren, versteckte sich die Sonnen immer mehr hinter den herauf ziehenden Wolken und dem einfallendem Nebel.
Beim Leuchtturm von Hvalnes war es schon ganz schön wolkig und der Wind blies heftig.
Gegen 18h erreichten wir endlich unser neue Quartier. Von außen gesehen eher unscheinbar, aber innen sehr schön eingerichtet, warm und bequem. Dazu noch ein sehr freundlicher Rezeptionist aus Tschechien mit einer Freundin aus Costa-Rica. Was natürlich einigen Gesprächsstoff ergab.
2021-07-13 - Vagnstadir - Jökulsarlon/Lagune/Strand - Skalafellsjökull/Schneemobil
War es gestern Abend schon bewölkt und nebelig, so setzte sich dieses Wetter heute Morgen genauso fort. Allerdings sahen wir, dass sich schon einige blaue Fenster im wolkigen Himmel öffneten und wir beschlossen, zur nahen Jökulsarlon-Gletscher-Lagune zu fahren. Dort waren wir auch schon voriges Jahr und es hat uns schon damals gut gefallen.
Bei der Lagune angekommen, waren wir wieder sofort von den dort treibenden Eisschollen fasziniert. Von klein bis groß und in den verschiedensten Farbtönen trieben die Schollen langsam dem nahen Atlantik entgegen.
Aber nicht nur viele Eisschollen gibt es hier, sondern auch viele Touristen die hier schauen, fotografieren und viele davon auch mit dem Kanu, dem Zodiac oder mit dem Amphibienfahrzeug fahren.
Wir waren heute nur bei den Schauern und Fotografen dabei.
Eine Brücke begrenzt die Lagune und dann geht sie in einen Fluss über der zum Atlantik führt. An die Ufer dieses Flusses, dem Diamond Beach, werden oft und viele Eisschollen angeschwemmt. Das macht diesen Strand für Besucher so interessant.
Von diesem Kurztrip wieder nach Hause zurückgekehrt, hörten wir neben unserem Haus lautes Vogelgezwitscher. Wir gingen um die Ecke und entdeckten dort eine junge Küstenseeschwalbe.
Und dann wurden wir von den Eltern, Tanten, Onkeln etc. des jungen Vogels entdeckt. Ungefähr 20 dieser Biester waren plötzlich über uns. Wie üblich begannen sie gleich uns wieder zu attackieren. Auch als wir später mit dem Auto wegfuhren, flogen sie noch Angriffe gegen das Auto.
Nach kurzer Rast im Zimmer fuhren wir ein paar Kilometer weiter zum Stützpunkt von Glacier-Journeys. Dort packten wir uns in hübsche, warme, blau-schwarze Overalls, setzten unsere tollen Helme auf und erklommen ein riesiges Auto. Mit uns fuhren noch der isländische Guide/Fahrer, eine Familie aus Florida, eine aus Australien und zwei Mädels aus Kamerun.
In den nächsten 45 Minuten erklettern wir mit unserem Superauto auf 25 Fahrtkilometer 1.000 Höhenmeter. Dabei hatten wir spektakuläre Ausblicke und schlängelten uns auf steilen, engen Straßen neben dem Gletscher Skalafellsjökull entlang zu unserem Ziel, das allerdings im Nebel lag.
Da standen sie nun. Unsere Snowmobile. Wir erhielten noch eine kurze Einweisung wie man diese Dinger fährt und schon ging es in ein Gemisch aus Nebel und Sonne hinein.
An die 10 Km ging es leicht bergauf dahin. Durch den schon ziemlich matschigen Schnee waren viele tiefe Spuren auf unserer 'Straße' und es war schwer die Snowmobile wieder aus der Spur auf ebenen Schneeboden zu bringen.
Die Sonne hatte in der Zwischenzeit den Nebel ganz vertrieben und bei unserem Wendepunkt machten wir Pause. Wir erklommen einen kleinen Hügel und genossen den prächtigen Ausblick.
Nach 2:15 war der Spaß vorüber und wir waren froh, dass wir diese tolle Tour bei so schönem Wetter absolvieren konnten.
2021-07-14 - Vagnstadir - Jökulsarlon/Lagune/Kajak - Kirkjubaejaklaustur
Erwischt! Ja, heute hat es/er uns erwischt. Eine Schlechtwetterfront und Regen. Der Morgen war trübe, wolkenverhangen und leicht verregnet.
Trotzdem hatten wir es eilig. Wir hatten für 9:30 einen Termin an der Jökusarlon-Gletscher-Lagune gebucht: eine Kajaktour. Voriges Jahr sind wir auf der Lagune mit dem Zodiac herumgezischt, aber dieses mal wollten wir es gemächlicher angehen lassen.
Punkt 9:00 kamen wir am Parkplatz an und des regnete noch immer. Wir gingen zum Bürocontainer des Veranstalters und bekamen unsere Sachen ausgehändigt. Einen wasserfesten Overall mit Füßlingen, Gummistiefel, Neoprenhandschuhe, Schwimmweste und einen Dry-Bag. Dann stiefelten wir (unser isländischer Guide Einar, sieben US-Bürger und wir zwei) durch den nun nachlassenden Regen zum Kajakstartplatz.
Nachdem sich alle Teilnehmer ihr Boot ausgesucht hatten, schwangen wir uns mehr oder weniger elegant in das Boot und lauschten dann den Ausführungen unseres Guides.
Dann ging es auch schon los. Es herrschte nur mehr leichte Regen und die Sicht wurde etwas besser. Wir waren angetan von den verschieden Farben, Größen und Formen der Eisberge.
Bei den 'schmutzigen' Teiles der Eisberge handelt es sich um Asche eines Vulkanausbruches vor ca. 1000 Jahren.
Plötzlich hörten wir es laut krachen. Einer der größten Eisberge in unserer Nähe begann sich nämlich zu drehen und er brachte sich in eine völlig neue Position. Das relativ warme Wasser in der Lagune hatte vom im Wasser liegenden Teil so viel weggeschmolzen, dass der Eisberg aus dem Gleichgewicht kam und umstürzte.
Wir hatten das Glück dieses Schauspiel noch zwei mal zu sehen. Wenn schon das Wetter nicht sehr schön war, so haben wir doch dieses grandiose Phänomen sehen können.
Leider verging auch diese Stunde viel zu schnell. Aber die wasserdichte Bekleidung hatte dicht und auch relativ warm gehalten, sodass wir den Regen gut überstanden hatten.
Damit uns ganz warm wird, haben wir uns mit Hummersuppe und Hummerbrötchen gestärkt.
Mit dem Auto ging es nun wieder weiter und wir richteten uns für eine längere Fahrtstrecke ein. Doch schon nach ein paar Kilometern sahen wir unter einem Gletscherausläufer ein paar Autos stehen. Kurzentschlossen fuhren wir auch dort hin um zu sehen was da los ist.
Wir waren wieder bei einer Gletscher-Lagune (Fjallsarlon) gelandet. Und zwar in der des Gletschers Fjallsjöküll. Eine kleine Lagune bei der man sogar bis zum Abbruch des Gletschers sehen kann. Wir machten eine kleine Runde und erfreuten uns an den schönen Eisskulpturen in der Lagune.
Aber dann ging es wirklich los bis in unser neues Quartier. Aber vorher stoppten wir noch im Restaurant Systrakaffi und genossen dort Lammsandwich, Spareribs und Mangocheesecake.
Schließlich erreichten wir doch unsere neue Unterkunft, die zu einer Farm gehörenden Borg-Apartments. Ein paar kleine funktionelle Hütten, in denen sich je zwei Wohneinheiten mit gemeinsamen Bad/WC befinden. Gefällt uns eigentlich sehr gut.
2021-07-15 - Von Kirkjubaejaklaustur -> Skogarfoss -> LavaCenter -> Gljufrabuifos - Hvolsvöllur
Heute mussten wir wieder Quartierwechseln, aber die Fahrtstrecke war nicht so weit, ca. 200Km. Außerdem hatten wir drei Stopps eingeplant, sodass wir nicht allzu lange immer im Auto sitzen mussten.
All-in-One, so könnte man das Wetter heute beschreiben. War es in der Nacht und am Morgen beim Frühstück sehr sonnig, so setzte bald nach unserer Abfahrt Nebel und leichter Regen ein. Aber während des Tages hatten wir auch einige Sonnenfenster, meistens war es aber bewölkt.
Der Regen hatte inzwischen aufgehört und so konnten wir Unseren ersten Aufenthalt beim Skogarfoss machen. Auf einer Breite von 25m stürzt sich der Fluss Skogar hier 60m in die Tiefe.
Bevor wir uns jedoch dem Skogarfoss ganz näherten, keuchten wir uns die 435 Stufen zu einer Plattform an der Abbruchkante des Wasserfalles hoch.
Von der Plattform sieht man eigentlich nicht besonders viel vom Skogarfoss. Wenn man allerdings ein Stück des Skogarflusses geht, kann man noch weitere Wasserfälle bestaunen. Nicht so spektakulär, aber immerhin.
Zuerst kamen wir zum Hestavadsfoss.
Dann folgte der Fosstorfufoss.
Nun ging es wieder zurück. Die vielen Stufen abwärts bis wir wieder vor dem riesigen Fall standen. Da viel Gischt beim Wasserfall herrschte hatten wir schon im Auto Regenjacke und -Hose angezogen. Daher schwitzten wir ziemlich als wir die Stufen hoch kletterten. Besser wäre es gewesen, erst nach der Stufenkletterei die Regensachen anzuziehen. Denn beim Skogarfoss braucht man sie ganz sicher.
Wir versuchten uns so nach als möglich dem Wasserfall zu nähern. Je näher wir kamen desto ärger wurde der Sprühregen und der Wind der einen längeren Aufenthalt unmöglich machten.
Der nächste Stopp war ein lohnenswerter und informativer Museumsbesuch. Es nennt sich 'Lava-Center'. Mit viel Technik wird dem Besucher in audio-visueller Form die Vulkantätigkeit in Island in aufregender Weise vermittelt.
Nun ging es wieder hinaus in die Natur, Richtung Gljufrabuifos. Einige Kilometer vor diesem Wasserfall erlebten noch ein Regenbogenspektakel.
Den Gljufrabuifos (40m hoch) bekommt man komplett nur zu sehen, wenn man durch eine enge Felsspalte geht und dabei durch einen kleinen Fluss watet. Dann ist es aber ein gewaltiges Erlebnis dem Wasserfall so nah zu sein.
Damit hatten wir unser Tagespensum geschafft und fuhren in unser neues Quartier. Diesmal haben wir eine ganze Wohnung für uns. Vorzimmer, Bad/WC, Küche, Schlaf- und Wohnzimmer.
2021-07-16 - Von Hvolsvöllur ins Porsmörk
Über den Tag gesehen hatten wir wieder, wie schon gestern, ein All-in-One-Wetter.
Beim Aufstehen pochte leiser Regen ans Fester und der dichte Nebel raubte uns jede Sicht.
Dabei stand heute eine Fahrt und wandern im Porsmörk auf dem Programm. Porsmörk ist ein bewaldetes, zerklüftetes Gebiet zwischen den Gletschervulkanen Tindfjallajökull, Myrdalsjökull und Eyjafjallajökull (das ist der Vulkan der zuletzt 2010 ausgebrochen und mit seiner riesigen Aschenwolke für weltweites Aufsehen gesorgt hatte).
Aber wie ließen uns die Laune durch das momentane Schlechtwetter nicht verderben, packten wieder einmal alles zusammen und stopften damit unser Auto voll. Ins Porsmörk nahmen wir nur das notwendigste mit und wollten die Koffer im Quartier stehen lassen, da wir nur eine Nacht weg sind und nach dem Porsmörk wieder hier übernachten. Leider gab es dazu keine Möglichkeit, sodass unser Gepäck jetzt zwei Tage im Auto bleibt.
Mit dem Auto fuhren wir zur nahen Tankstelle, da von dort der Bus ins Porsmörk abfährt. Wir stellten also Auto mit (fast) unserem ganzen Gepäck am Tankstellenparkplatz ab und hoffen, dass wir beides, wenn wir zurück kommen, noch am selben Platz wieder finden.
Jetzt war es aber Zeit für eine kleines Frühstück. Im Tankstellenrestaurant gönnten wir uns Kaffee und eine süße Kleinigkeit. Da kam auch schon der Bus. Wir fragten vorsichtshalber ob dies auch der Bus ins Porsmörk ist. Der Fahrer bejahte, wir wuchteten unser Gepäck ins entsprechende Fach und uns in den Bus. In der ersten Reihe fanden wir Platz und neben uns nahm ein Paar aus Deutschland Platz. Die hatten sogar die Wanderstöcke mit in den Bus genommen. Wir nicht! Der von Franz lag nämlich noch im Restaurant. Da es nur mehr wenige Minuten bis zur Abfahrt waren, sprintete Edith ins Lokal um den vergessenen Stock zu holen.
Während dieser Zeit bimmelte ihr Handy. Franz hob ab und wurde von einer aufgeregten Frauenstimme (natürlich in englisch) niedergequatscht. Die Frau suchte uns nämlich. Denn sie war die Fahrerin jener Busagentur bei der wir eigentlich den Transfer gebucht hatten. Kaum war Edith und der Stock im Bus, mussten wir auch schon wieder raus um unseren richtigen Bus zu erwischen.
Es war kein normaler Bus sondern ein riesiger Kleintransporter für ca. 10 Personen. Der Einstieg war so hoch, dass wir ein Stockerl zum einsteigen bekommen haben. Nun ging es aber endlich los. Unterwegs nahmen wir noch drei weitere Gäste auf und dann ging es wirklich los.
Nebel und Regen waren dabei unsere Begleiter, jedoch sahen wir am Horizont schon ein paar helle Flecken.
Kurz vor unserem Ziel im Porsmörk, den Vulcano Huts, waren Regen und Nebel weg und die Sonne kam immer mehr durch.
Wir fuhren schon seit längerem auf einer Schotterpiste und mussten auch ein paar mal kleinere Flüsse durchqueren, so wie alle anderen die ins Porsmörk fahren oder von dort kommen, auch.
Nach knapp über einer Stunde Fahrt kamen wir bei den Vulcano Huts an und hatten das Glück gleich unseren 'Privat Room' beziehen zu können. Dies ist ein kleines Zimmer mit Stockbett und spärlichem Interieur. Zwei WC's gibt es für ungefähr zehn solcher Zimmer. Die Duschen befinden sich ca 50m weiter in der nächsten Hütte.
Wir legten nur kurz unsere Sachen ab, packten für eine Wanderung um und gingen zur Rezeption. Dort ließen wir uns die Wanderkarte erklären und entschlossen uns für die 'grüne' Wanderung, die aber meist weiß markiert ist. Außerdem planten wir einen Abstecher auf den Valahnukur, da man von dort einen schönen Ausblick haben soll.
Gleich hinter dem Camp begann unser Wanderweg. Schon nach wenigen Metern wurde es steil und steiler.
Der Abstecher auf den Valahnukur entpuppte sich als sehr anstrengend. Viele enge, steile Stufen führten den Berg hinauf und der Weg schien kein Ende zu nehmen.
Aber zumindest mit dem Wetter hatten wir Glück. Sonnenschein und wenig Wind, sodass wir nicht mit der dicken Regenjacke zusätzlich schwitzen mussten.
Endlich hatten wir des geschafft. Wir standen auf dem Gipfel des Valahnukur. Mit einem Male fiel die Müdigkeit von uns ab und wir konnten uns am Panorama nicht satt sehen.
Auch den Eyjafjallajökull konnten wir jetzt deutlich sehen - wenn er sich nicht gerade hinter einer Wolke versteckte.
Wir beobachteten auch wie tief unter uns einige Autos den stark strömenden Fluss durchquerten.
Dann kam allerdings starker Wind auf und wir beschlossen, wieder abzusteigen und den Rest des grünen Trails bis zu unserem Camp weiter zu gehen. Ziemlich müde, aber zufrieden mit dem Gesehenen verbrachten wir den Rest des Tages in unserer 'Suite'.
2021-07-17 - Vom Porsmörk nach Hvolsvöllur
Traumhaft - so könnte man, in aller Bescheidenheit, das Wetter heute im Porsmörk beschreiben.
Von Morgens bis zum späteren Nachmittag um 17h gab es nur Sonnenschein und Windstille.
Deshalb brachen wir relativ Früh auf. Von unserem Camp weg ging es zunächst auf einem flachen Pfad zwischen schattenspendendem Gebüsch dahin.
Nach zwei entspannenden Kilometer trafen wir in einem weiteren Camp, dem Camp Langidalur ein. Ein idyllisches Plätzchen an einem Fluss im Schatten des Eyjafjallajökull, dass auch gerne von Selbstfahrern besucht wird.
Dann folgten wir den roten Markierungen, die uns in einer großen Schleife wieder zurück in unser Camp bringen sollte.
Doch nach kurzer Zeit ging es richtig steil voran. Zuerst über ein Geröllfeld, immer am Abgrund entlang. Zwischendurch über steile Stufen, die noch dazu sehr hoch waren. Dann kam eine sehr steile Stelle in der wir, teils auf allen Vieren, über Fels klettern mussten.
Schon ziemlich ausgelaugt machten wir eine längere Rast. Dabei sahen wir, dass wir noch nicht einmal einen der zwei Berge auf unserem Rundweg bezwungen hatten.
Wir beschlossen, die Aussicht von hier aus zu genießen und wieder auf dem selben Weg zurück zu gehen.
Zwar war der Abstieg nicht minder gefährlich als der Aufstieg, aber wir konnten dabei besser die Aussicht ins Tal genießen.
In unserem Camp angekommen erlebten wir einen irren Menschenauflauf. Heute war nämlich der Laugavegurinn Ultra Marathon angesetzt.
Dieser Lauf führt über 55Km auf einem Wanderpfad von Landmannalaugar ins Porsmörk. Dieser Wanderpfand wird normalerweise an vier Tagen zu je sechs Wanderstunden bewältigt.
Die Zeit des heutigen Sieger lag bei ca. 4:10h. Bergauf, bergab und durchs Wasser. Dass es heute so schön und warm war, kam den Läufer und Läuferinnen sehr entgegen.
Durch die vielen Sportler und ihren Angehörigen kam etwas Volksfeststimmung auf und verkürzte uns die Wartezeit auf den Bus zur Rückfahrt.
Dann war es auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt. Wir und die Sonne verließen nun das Porsmörk, querten wieder einige Flüssen und waren nach über einer Stunde wieder zurück an der Tankstelle in Hvolsvöllur.
Auto und Gepäck waren auch noch da und so konnten wir uns vis-a-vis der Tankstelle im Restaurant Eldsto noch ein Abendessen gönnen.
Edith genoss einen Thor-Burger mit anschließender Blueberry-Cheesecake, während Franz eine ausgezeichnete Lammsuppe mit einer Unmenge an Einlagen verspeiste.
Nun ging es zurück ins Quartier von vorgestern, wo wir wieder einmal umpackten. Schließlich ist morgen unser letzter Urlaubstag.
2021-07-18 - Von Hvolsvöllur über Lavatunnel und Rejkavik zum Geothermalfeld Krysuvik
Nebel sahen wir, als gegen 7h der Wecker läutete. Wir packten wieder so ein, wie es für den Rückflug erforderlich war.
Wir verließen das Quartier und fuhren, wie schon vorgestern, zur nahen N1-Tankstelle um dort zu frühstücken. Ein Kaffee und eine Puddinggolatsche war das Einzige auf das wir Lust hatten. Aber wenigsten verzog sich der Nebel, aber es blieb stark bewölkt.
Vom Frühstückskaffee etwas aufgeputscht fuhren wir eine Stunde bzw. 75Km weiter zum 'Lava Tunnel Raufarholshellir'. Für 10h hatten wir hier eine Tour gebucht. Zwei weibliche Guides führen uns in einer größeren Gruppe 400 m in die Höhle hinein und erklärten uns dabei einiges über die Entstehung vor 5.200 Jahren.
Im ersten Teil der Höhle ist die Decke schon teilweise eingebrochen, sodass Wasser eindringen kann und dann zu schönen Skulpturen gefriert.
Am begehbaren Ende des Tunnels wurden noch Fotos gemacht und dann durften wir frei laufend wieder zurück gehen. Dabei hatten wir genügend Zeit um in Ruhe Fotos zu machen.
Von der Höhle weg hatten wir es nur 40Km bzw. ebenso viele Minuten bis nach Rejkavik. Dort parkten wir uns neben der 'Hallgrimskirkja' ein. Voriges Jahr konnten wir diese Kirche nur von außen besichtigen. Heute war sie jedoch offen und wir konnten die schlichte Schönheit des Kircheninneren bestaunen.
Wir fuhren auch mit dem Turmlift bis zur Höhe der Turmuhr hinauf, gingen dann noch zwei Stockwerke zu Fuß zur Aussichtsetage.
Es folgte ein kleiner Spaziergang, der jedoch sehr bald in einem uns schon aus dem Vorjahr bekannten Lokal endete. Schließlich war es schon Mittag und wir genossen wieder Fish&Chips.
Auf dem Weg zurück zum Auto besuchten wir noch die erste 'Regenbogenstraße' der Welt, die anlässlich des 'Gay Pride Festival' 2015 so bemalt wurde.
Immer wieder blickten wir auf die unmittelbare Wettervorhersage. Für 16h hatten wir einen Hubschrauberrundflug zum momentan aktiven Vulkan 'Fagradalsfjall' gebucht.
Als wir am 'Rejkjavik Airport' dem Inlandsflughafen von Island bei unserer Heli-Agentur ankamen, hatten sie schlechte Nachrichten für uns. Aufgrund der schlechten Sichtverhältnisse wurde unser Flug gestrichen. Ab 18h sollte es besser werden, aber um so lange zu warten reichte unsere Zeit leider nicht aus.
Deshalb machten wir uns mit dem Auto in Richtung 'Fagradalsfjall' auf den Weg.
Auf diesem Weg lag noch das Geothermalfeld von 'Krysuvik'. Wir machten einen kurzen Rundgang um es überall aus dem Erdinneren zischen, brodeln, blubbern, pfeifen, quitschen etc. zu hören, sehen, riechen und vor allem zu schmecken.
Jetzt wollten wir noch mehr vulkanisches sehen und setzten unsere Fahrt zum 'Fagradalsfjall' fort.
2021-07-18 - Vulkan Fagradalsfjall
In die Nähe des Vulkans 'Fagradalsfjall' zu kommen ist nicht ganz einfach. Und 'Nähe' ist auch relativ. So ungefähr 3 bis 4 Km ist schon sehr nahe.
Wir sahen einige Parkplätze und fuhren auf den Größten davon. Aus der großen Anzahl von Autos wälzten sich noch größere Massen von Menschen und zogen einer Prozession gleich dem Weg zum besten Aussichtspunkt entgegen.
Nach ein paar Kurven konnten wir schon die ersten Auswirkungen des Ausbruches sehen. Zwei große, aber leider nicht mehr flüssige Lavaströme vereinigten sich in einem Tal neben dem Weg.
Aber in Hintergrund sahen wir eine neue Herausforderung. Der Weg verwandelte sich nicht nur in einen Pfad, sondern er führte auch noch sehr steil auf einen Berg hinauf.
Am steilsten Stück des Pfades sahen wir plötzlich Rauch aus der Richtung des Vulkanes. Das ist immer ein Zeichen eines bevorstehenden Ausbruches. Nur wann der erfolgen wird, kann man nicht voraussehen. Doch wir glaubten auch, etwas Rotes im Rauch gesehen zu haben.
Wir keuchten ein kleines Stück weiter und dann sahen wir ihn: den ersten Vulkanausbruch unseres Lebens.
Immer schneller plagten wir uns das letzte steile Stück auf den ersten Berg hinauf. Immer ein Auge auf den Vulkan gerichtet, um nur keinen der nun heftiger werdenden Ausbrüche zu verpassen. Oben angekommen konnten wir die Früchte des anstrengenden Aufstieges genießen. In den nächsten zehn Minuten sahen wir unzählige schöne Eruptionen.
Hier noch ein Video vom Ausbruch!
Von unserem 'ersten' Berg geht der Pfad noch zu weiteren noch höheren Bergen weiter. Aber unsere Physis und die fehlende Zeit ließen es nicht zu noch weiter zu gehen.
Der Vulkan machte nun eine längere Pause und wir stiegen wieder ab. Das war zwar nicht so anstrengend, dafür aber rutschiger.
Natürlich machten wir auch noch einen Abstecher zu dem riesigen Lavafeld. Obwohl schon, zumindest äußerlich, erkaltet, spürten wir beim herumklettern immer noch Wärme aus den Spalten aufsteigen. Je weiter wir auf das Lavafeld kletterten, desto mehr spürten die Wärme der Steine, heiße Dämpfe stiegen aus den Spalten empor und manche der Steine glühten noch rot.
Jetzt war es aber Zeit diesen magischen Ort zu verlassen, um zum Flughafen zu fahren. Und wir waren ganz aufgewühlt, dass wir ein solch seltenes Naturschauspiel live miterleben konnten.
2021-07-19 - Rückflug von Reykjavik nach Wien
Nach dem Vulkanerlebnis war es Zeit in die Nähe des Flughafens zu fahren und dort unser Auto zurückzugeben.
Mit unserem Suzuki Grand Vitara waren wir eigentlich nicht ganz zufrieden. Das positive waren die 150 PS, die sich besonders bei Bergstraßen positiv bemerkbar machten. Negativ war das Alter des Autos mit seinen bereits 215.002 Km. Die Türen waren nicht mehr so dicht, sodass es beim fahren Windgeräusche gab. Die Kofferraumtüre war besonders undicht, sodass Staub in den Kofferraum kam und unsere Koffer verschmutzte.
Bei der Rücknahme gab es keine Beanstandungen und wir meldeten natürlich, dass wir während unserer Fahrten zwei Steinschläge auf der Windschutzscheibe abbekommen haben.
Unsere Fahrleistung ließ den Kilometerstand auf 218.768 ansteigen, d.h. wir sind 3.766 in diesen drei Wochen gefahren.
Mit einem Van wurden wir und zwei andere Familien zum nahen Flughafen gebracht.
Die Schlange vor dem Schalter der Austrian war lang aber nach einer halben Stunde hatten wir dann doch eingecheckt. Unsere Abfertigung dauerte etwas, da der Mann am Schalter nicht wusste, ob unsere Impfzertifikate genügen oder ob wir doch noch einen Covidtest machen müssen. Nachdem er sich mit einigen Kollegen abgesprochen hatte, genügte ihm der Impfnachweis und wir konnten endlich zum Gate.
Beim Securitycheck wurde unsere Laptoptasche zweimal durchleuchtet, ansonsten ging aber alles glatt.
Der Weg zum Gate war nicht weit, allerdings hatten wir dann einige Wartezeit, sahen aber schon unseren Flieger angedockt.
Bei Einsteigen verwendeten wir wieder unseren Behindertenstatus und saßen kurz fast allein in der Maschine. Aber das änderte sich schnell.
Punkt 01h hoben wir ab. Kaum hatten wir die Reisehöhe erreicht gab es Getränke und warmes Essen. Hühnernuggets mit Petersilkartoffeln und Schokokuchen. Dann wurde das Licht gelöscht und bald sah und hörte man, dass viele Leute schliefen. Wir hatten das Glück eine 3er-Sitzreihe für uns allein zu haben. Edith konnte doch einige Zeit schlafen, während Franz wieder einmal keine Auge zu bekam.
Schön langsam brach der Morgen an und es war nicht mehr weit bis Wien. Wir flogen noch eine Schleife über der Donau und landeten dann ganz sanft und pünktlich in Wien.
Nach der Landung wurden noch unser Pässe und die Impfnachweise kontrolliert, die Koffer kamen auch als eine der Ersten und so waren wir schnell bei der Schnellbahn.
Nach 15 Minuten Wartezeit kam der Zug und brachte uns nach Floridsdorf. Der Fußweg nach Hause war schon mühsam. Fast 24 Stunden waren wir nun unterwegs und freuten uns schon auf unser Bett.
Zu Hause war alles ok. Die Post lag ordentlich sortiert auf dem Küchentisch. Wieder einmal ein großes DANKESCHÖN an Gerhard der sich wieder um die Post und unsere Wohnung gekümmert hat.
Zum schlafen kamen wir nicht so recht, denn unsere Nachbarn begannen gerade heute mit der Renovierung von Küche, Bad und WC. Das bedeutete Bohren, stemmen und hämmern bis in den späten Nachmittag hinein.
Dafür fielen wir nach der ersten ZIB ins Bett und wurden erst zwölf Stunden später durch das liebliche Geräusch von Bohrern, Stemmeisen und Hämmern aus dem Schlaf gerissen.
Island ist nicht gerade ein billiges Reiseland. Hier ein paar Rechnungsbelege, die das beweisen können. (1.000 isländische Kronen sind ca. 7 Euro)
Island war auf alle Fälle wieder eine Reise wert. Noch dazu wo wir unheimliches Glück mit dem Wetter hatten.
Ein Dankeschön auch noch allen Lesern und Leserinnen dieses Blogs. Wir hoffen, das wir etwas von unseren Eindrücken vermitteln konnten und würden uns freuen wenn es gefallen hat.