Heute gab es keine Sonne beim aufstehen, sondern etwas Neben und natürlich einen bedeckten Himmel. Aber es regnete nicht. Wir ließen uns das Frühstück schmecken, packten, um in Richtung Bölstadarhlid abzufahren. Wir nahmen nicht den direkten Weg, sondern machten einen kleinen Umweg um noch einiges zu sehen, was wir voriges Jahr nicht so richtig gesehen haben.
Unser erster Stopp war in Illugastadir wo wir wieder Robben beobachten wollten. Schon der Weg vom Parkplatz war interessant, da wir dabei interessantes beobachten konnten.
Zum Beispiel eine Küstenseeschwalbe die uns nicht angriff, sondern ihr Federkleid putzte.
Oder eine Entenfamilie auf Futtersuche, wobei die Mutter eine Krabbe fangen konnte.
Aber dann hatten wir es doch geschafft und sind bei den Robben angekommen. Manche waren ein wenig aktiv, die meisten Robben jedoch lagen die ganze Zeit bewegungslos herum.
Da hier wenig Action zu erwarten war, fuhren wir weiter zum Hvitserkur. Das ist ein ca. 15m hoher Basaltfelsen, der so einsam in der Gegend herumsteht und an zwei Stellen durchlöchert ist. Von einer kleinen Plattform aus kann man ihn betrachten, aber es gibt auch einen Weg hinunter zum Strand. Der ist aber sehr steil. Runter ist man meist am rutschen und rauf wird der Weg auf allen Vieren bezwungen. Wir sparten uns diese Mühe und genossen den Ausblick von der Plattform aus.
Weiter ging es nun zum Kolugljufur Canyon. Hier erwartete uns nicht nur ein fantastisches Naturschauspiel, sondern auch die Sonne. Eigentlich wollten wir diesen Canyon nicht besuchen, aber Jitka und Karel haben uns dazu animiert. Danke dafür!
Der Canyon ist einen Kilometer lang, bis zu 60m breit und fällt in mehreren Stufen 40m in die Tiefe.
Die neue Kirche hatte von außen für uns den Charme eines Atomkraftwerkes. Innen sah es, soweit wir durch ein Fester sehen konnten, zweckmäßig nüchtern aus.
Bei der alten Kirche erlebten wir eine große Überraschung. Wir probierten auch hier die Türe zu öffnen. Versperrt, so wie alle Kirchen in Island. Wir wollten schon weg gehen, da öffnete sich die Türe, ein älterer Herr trat heraus und bat uns mit hinein zu kommen.
Nun staunten wir nicht schlecht. Es sah so ganz anders aus als wir erwartet hatten. Landschaftsbilder hingen an den Wänden und auch Teppiche. Ein Webstuhl, eine Spindel und viele Körbe mit Wolle standen herum. Dazu eine Orgel, ein Keyboard und eine kleine Gitarre lagen herum. Und der ältere Herr war nicht der Herr Pfarrer sondern ein Künstler. Er hatte sich die Kirche als Atelier und Wohnhaus gekauft. Oben im Chor ist seine Schlafzimmer und im Turm sind die Sanitärräume.
Nun war es wirklich Zeit zu unserem Quartier 'Bolstaöarhlio' zu fahren. Dort wurden wir schon von Einar dem Manager erwartet. Er zeigte uns unser Zimmer und die Gemeinschaftsräume wie Küche und Wohnzimmer.