2021-07-02 - Von Flateyri nach Drangsnes

Auch heute wurden wieder von strahlendem Sonnenschein geweckt. Daher viel das einpacken ziemlich leicht und wir setzten uns zum Frühstück. Am Tisch saß auch ein junges isländisches Pärchen das auf den typischen isländischen Familiennamen Grubcic. Wie das? Der junge Mann klärte auf: 1938 ist sein Großvater (damals 7 Jahre, nächste Woche 90 Jahre alt) mit seinen Eltern vor Hitler aus Österreich nach Island geflüchtet. Er hat dann eine Isländerin geheiratet und alle sind nun dort sesshaft geworden. Aber sie fahren noch so oft es geht nach Österreich um Ski zu fahren - am liebsten nach Ischgl.

Danach ging die relativ weite Reise, die wir in zwei Etappen teilten, los.

Teil 1 führte uns einige Fjorde auf und ab bis zum 'Drangajökull' dem einzigen Gletscher auf den Westfjorden. 


Teil 2 führte uns vom Gletscher zu unserem nächsten Quartier, dem 'Hotel Malahorn' in Drangsnes.



Bei Teil 1 unserer heutigen Fahrt machten wir ein paar ungeplante Stopps, die aber sehr interessant waren.

Als erstes sahen wir einen komischen Haufen am Strand liegen, der uns beim vorbeifahren aufgefallen ist. Also schnell gebremst und schnell nachgeschaut. Es war ein toter, gestrandeter Wal der schon einige Zeit dort liegen dürfte.





Kaum waren wir ein Stück weiter gefahren sahen wir dann vier lebendige Wale die gerade vom Fjord Richtung offene See schwammen. 




Danach ging es eine Weile weiter bis uns einige Autos auf einem kleinen Parkplatz neugierig machten. Es sind hier sehr wenige Fahrzeuge unterwegs und wenn bei einem kleine Parkplatz gleich vier Autos stehen, dann muss etwas besonderes los sein. Und wirklich. Auf ein paar Steinen hatten sich Robben breit gemacht und genossen die warmen Sonnenstrahlen.

Eine Robbe hatte sogar ein größeres Problem. Er schaffte es nicht sich vom Wasser heraus auf einen großen Stein zu heben. Er schwamm ein Stück weg, nach sich eine Anlauf um mit Schwung auf den Stein zu kommen. Allerdings hatte er so viel Schwung, dass er auf der anderen Seite des Felsens wieder in Meer plumpste. Aber dann. Beim dritten Mal klappte es, er legte sich auf den Rücken und ließ sich die Sonnen auf den Bauch seinen. Ein Genießer.





Damit waren unsere außerplanmäßigen Aufenthalte auch schon erledigt. Wir fuhren durch bis zum Gletscher und hatten damit Teil 1 unseres Tages erledigt.

Damit wir aber nicht nur im Auto sitzen, haben wir uns eine Wanderung vom Gletscherparkplatz bis zum Gletscher vorgenommen. Doch wir kamen nicht ganz bis zur Hälfte der Strecke. Auf dem mit Steinen übersäten, schwierig zu gehenden Weg zum Gletscher gibt jede Menge kleiner Wasserläufe. Alle konnten wir überwinden, bis auf einen. Wir hätten die Schuhe ausziehen und durch das kniehohe Wasser waten müssen. Das war uns dann noch zu mühsam und wir kehrten um. Aber immerhin waren wir an die fünf Kilometer bei schwierigen Gehverhältnissen aber gutem Wanderwetter unterwegs.

Der 'Grangakökull' liegt am Ende eines Tales. Größenmäßig ist er die Nr. fünf in Island. Aber der einzige der unter 1.000 HM liegt und in den letzten Jahre nichts von seiner Größe verloren hat.

Links und rechts rinnt permanent Schmelzwasser von den steilen Felswänden, sammelt sich am Talboden und macht dadurch das wandern schwer und unkalkulierbar.






Nun gingen wir Teil 2 an und fuhren ohne Stopp  die 90 Km bis in unser Quartier. Der Ort Drangsness hat gerade einmal 77 Einwohner, aber ein großes Hotel und zwei Hotpools. 

Uns interessierten heute aber nur die Zimmer und das Abendessen. Zimmer ist ok, aber das Essen war sensationell. Heilputt für Edith und Lamm für Franz. Edith belohnte sich noch mit Kaffee und einer außergewöhnlich guten, galligen, fettigen, kalorienreichen Schokotorte.