Traumhaft war heute objektiv das treffenste Adjektiv für das Wetter. Um 8:45 fuhren wir bei Sonnenschein, fast wolkenlosen Himmel, wenig Wind und 16 Grad los.
Das gleiche Wetter hatten wir als wir um 21:30 müde und total ausgepowert wieder im Hotel ankamen. Dazwischen lagen ca. 230 Auto- und 17 Wander-Kilometer.
Aber der Reihe nach. Speck-Ei-Müsli gestärkt brachen wir nach dem Frühstück auf und fuhren zum Dettifoss. Vom Parkplatz sind es in ein paar Minuten zu Fuß über steiniges Terrain bis man ehrfürchtig vor diesem Wasserfall steht. Auf einer Breite von 100 Metern fällt das Wasser 44 Meter in die Tiefe.
Zur Zeit ist das Wasser schmutzig-grau. Das kommt vom vielen Schmelzwasser der umliegenden Gletscher. Der wenige Wind ging günstig und so wurden wir nur auf der großen Besucherterrasse etwas nass. Einen Wasserfall ohne Regenbekleidung zu besuchen, ist ohnehin nicht empfehlenswert.
Nach soviel Wasser und Lärm suchten wir die Einsamkeit des Raudholar. Dieses Gebiet ist eine Reihe von Kratern. Wir haben den höchsten und noch einen weiteren Krater erklommen und die Aussicht genossen. Die schmalen Pfade waren zwar ohne Sicherung, sodass ein Fehltritt nicht ohne schlimmere Folgen bleiben würde, aber das ist genau das, was wir lieben.
Unser nächstes Ziel war die Asbyrgi-Schlucht. Ein Canyon in der Form eines Hufeisens. Wie ein richtiger Huf hat auf diese Geländeform einen 'Strahl'. Diesen 'Strahl'-Felsen (Eyjan) kletterten wir hinauf, wanderten ihm entlang und hatten dann gute Aussicht auf die Hufeisenform des Canyons.
Mit dem Auto fuhren wir noch bis an das Ende der Schlucht wo ein stiller, friedlicher, idyllischer, kleiner See auf uns wartete. Gefunden haben wir nur einen kleinen und idyllischen See. Die anderen Attribute wurden von einer Horde lauter russischer Touristen ins Gegenteil verkehrt. Wir genossen den See trotzdem, wenn auch nicht so lange und machten uns dann auf den Weg nach Hause.
Auf der Heimfahrt kamen wir wieder bei der Abzweigung zum Dettifoss vorbei. Obwohl es schon 19h war konnten wir es uns nicht verkneifen und bogen nochmals Richtung Dettifoss ab. Bei so einem traumhaften Wetter vorbei zu fahren, konnten wir uns Gegenüber nicht verantworten. Auch wenn unsere Beine eigentlich etwas anderes sagten und nur ins Hotel und dort ins Bett wollten.
Aber es hat sie ausgezahlt. Wenig Wind, daher wenig Sprühnebel und dazu noch ein Regenbogeninferno. So viele Regenbögen bei einem Wasserfall haben wir vorher noch nie gesehen.
Fast 13 Stunden waren wir heute unterwegs, ziemlich ausgelaugt, aber froh über jede Minute die wir an diesem herrlichen Tag unterwegs verbracht und so viel schönes gesehen haben.